Von der Idee zum Produkt: Die industrielle Produktion

Die industrielle Produktion
30 Oktober, 2020 durch
Von der Idee zum Produkt:  Die industrielle Produktion
Justine Perussel
 

De l'idée au produit TEMO - #3 :

Die industrielle Produktion

Der TEMO ist ein  tragbarer Elektro-Antrieb  für kleine Wasserfahrzeuge, der im Mai 2018 im Kopf seines Designers als Idee entstand. Nach der Konzeption des  designs und mehrerer Modellsegmente dauerte die Entwicklung des  kommerziellen Prototyps 9 Monate.
Nach Gebrauchs-, Sicherheits- und Zuverlässigkeitstests wurde er an Bootsfahrer und Fischer weitergereicht, die sofort begeistert waren und die ersten Exemplare vorbestellten.

Folglich mussten wir von der Produktion dieses ersten Exemplars zur industriellen Produktion von mehreren hundert TEMOs übergehen.

 “Den industriellen Prozess umsetzen”

Emeric Menanteau - Projektleiter 

Eine Herausforderung, die dank eines Experten auf diesem Gebiet erfolgreich gemeistert wurde: Axandus, Sercels Produktionsbeschleuniger..

Nur wenige hundert Meter vom TEMO-Büro in Nantes entfernt unterstützt das Unternehmen das Wachstum und die Entwicklung innovativer Start-ups während der Produktionsphase. Industrieexperten für Mechatronik und wasserdichte Versiegelung mit Sitz in Nantes ... die Zusammenarbeit erschien offensichtlich!

Das Unternehmen war sofort an TEMO interessiert, und seitdem verlassen wir uns auf die Unterstützung seines Teams und Projektmanagers Emeric Menanteau.

Odoo • Texte et Image


Hallo Emeric, würdest du uns kurz die Mission von Axandus beim TEMO-Projekt erläutern? 

Die Mission von Axandus war es, die industrielle Produktion des TEMO umzusetzen. Zwischen der Herstellung des Prototyps und der Markteinführung liegt ein großer Schritt, und die Rolle von Axandus war es, TEMO beim Aufbau seiner industriellen Kompetenz zu unterstützen.

Dies geschah in zwei wesentlichen Phasen: 

1) Sicherstellen, dass der produzierte Prototyp die durch die Massenfertigung auferlegten Beschränkungen erfüllt, und Vornehmen der notwendigen Verbesserungen für die Massenproduktion.

2) Entwicklung des gesamten Produktionsszenarios in der Art, dass alle Aspekte möglichst einfach und hochwertig sind und das Endprodukt das kostengünstigste ist, das unter Berücksichtigung der Vorgaben hergestellt werden kann.

Wie wird sichergestellt, dass ein Produkt industriell produziert werden kann?

Der erste Schritt besteht darin, den Prototyp zu analysieren und sicherzustellen, dass er den Vorgaben entspricht. Dann muss er an die Beschränkungen der industriellen Fertigung angepasst werden, um die Kosten zu begrenzen.

Diese Arbeit haben wir zusammen mit dem TEMO-Team und dem  CIMTECH-Designbüro , durchgeführt, das den Prototyp entworfen hat.

Wir wollten ein Produkt, das einfach zu montieren, aber auch leicht zu warten und zu reparieren ist, um eine möglichst lange Nutzungsdauer zu erreichen. Damit wir in Frankreich gemäß den Anforderungen von TEMO produzieren konnten, mussten wir die Montagezeit optimieren und jede Komponente überdenken und dabei auch eine perfekte Kontinuität in der Produktausführung beibehalten.


Was waren die wichtigsten Schritte, bevor TEMO-Motoren in die Massenproduktion gehen konnten?

Der erste Schritt waren natürlich die Vorgaben. Um nicht zurückzufallen, mussten wir sicherstellen, dass wirklich alles berücksichtigt wurde, sowohl die gewünschten Funktionen als auch die Anwendungsbedingungen, Garantie, Sicherheit usw.

Dann mussten alle Komponenten der Stückliste sorgfältig geprüft und ihr vollständiger Lebenszyklus untersucht werden: Beschaffung, Prüfung, Montage, Wartung, Reparatur, Austausch, Recycling usw. Jede Phase im Lebenszyklus jeder Komponente ist von den anderen abhängig, deswegen ist die industrielle Produktion so komplex. Man kann nicht an eine Komponente denken, ohne sie mit der Entwicklung der anderen in Verbindung zu bringen.


Unsere Teams haben daher ein großes Beschaffungsprojekt durchgeführt. Zur Beschaffung gehörte das Ausfindigmachen der besten Lieferanten für jede Komponente und aller Dienstleister, die die Anforderungen von TEMO am besten erfüllen würden. Mehrere Kriterien wurden überprüft. Nicht nur der Preis spielte eine Rolle, sondern vor allem auch die Qualität, die Fristen und die Langlebigkeit der gelieferten Produkte. Eine Wiederholung der Arbeit musste außer Frage stehen, sollte eine der Komponenten vom Markt verschwinden.

Der nächste Schritt war ebenfalls wichtig: die Reihenfolge der Tests. In der Tat wäre es undenkbar, Exemplare auszuliefern, deren Komponenten nicht systematisch validiert wurden. Wir haben die Hauptkomponenten physikalischen und elektronischen Widerstandstests unterzogen und die Gesamtleistung des Antriebs auf Prüfständen gemessen. 


Zum Abschluss wurden mehrere Prototypen gebaut und die Pläne endgültig festgelegt. Dies ermöglichte es auch, alle Regulierungsarbeiten parallel durchzuführen.

Jede Phase der industriellen Produktion ist wichtig, da sie das Ziel hat, den Selbstkostenpreis des Antriebs zu ermitteln, im Auge zu behalten und festzulegen. Letzteres wird sich in den kommenden Monaten insbesondere dank der größeren Produktionsläufe weiterentwickeln.



 Wann wurde die Freigabe für die Vorproduktion erteilt?

Nachdem wir die Prototypen validiert, die letzten Anpassungen der Pläne mit Hilfe des Designers und des Konstruktionsbüros vorgenommen und alle Lieferanten ausfindig gemacht hatten, lag es in der Verantwortung von TEMO, das Startsignal für den Beginn der Nullserie zu geben. Dieser Start musste unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Zeitpläne der Lieferanten antizipiert werden, wozu auch Folgendes gehörte: 

1)Die Herstellung der für die Produktion der Teile erforderlichen Gussformen und Werkzeuge. 

2) Die Lieferung der verschiedenen Komponenten unter Berücksichtigung der damit verbundenen Vorlaufzeiten.

Die Freigabe wurde erteilt und die Herstellung der ersten TEMOs findet jetzt in eurem Werk in der Nähe von Nantes statt. Wie läuft es?

Sehr gut. Trotz der Pandemie und des Lockdowns im Frühjahr konnte das Projekt unaufgeregt voranschreiten. Wir haben mit der Produktion der Nullserie und mit der Lieferung an die ersten TEMO-Kunden begonnen.

Diese Nullserienproduktion gibt uns ein erstes Feedback und wir können bei Bedarf die verwendeten Methoden ändern und den Montageprozess für die folgenden Serien weiter verbessern. Wir werden die Produktion in den nächsten 6 Monaten schrittweise steigern, bis TEMO eine nachhaltige Produktionsgeschwindigkeit aufrechterhalten kann.  

Die Rolle des Beschleunigers besteht darin, den gesamten industriellen Produktionsvorgang so einzurichten, dass das Start-up einen vollständigen Überblick über die gesamte Fertigungsstraße bekommt, und sich dann an ein konventionelles Fertigungswerk wenden kann. Unsere Mission endet, sobald TEMO die ersten Nullserien geliefert hat und die Fertigungsstraße eingerichtet und in Betrieb ist.

So ist jedenfalls die Theorie, aber wir werden so lange mit TEMO zusammenarbeiten, wie es für beide Seiten von Vorteil ist. Axandus ist ein Unternehmen von SERCEL, einem bekannten Fabrikanten mechatronischer Produkte. Dies öffnet die Türen für eine mögliche längerfristige Zusammenarbeit. :-)


Vielen Dank, Emeric!

Emeric Menanteau - Start-up-Projektmanager bei
AXANDUS

 Andere Artikeln : 

Von der Idee zur Produktion - #1 : Design

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Justine Perussel 30 Oktober, 2020
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